Es ist eine Legende, dass auf der gegenwärtigen Weltklimakonferenz in Kopenhagen die Erde, gar die Welt oder auch nur das Klima gerettet werden sollen. Sie bedürfen keiner Rettung – und schon gart nicht durch den Menschen, der schließlich mehr Problemverursacher als Problemlöser ist. Wenn der Mensch in Kopenhagen etwas retten will, dann allein sich und seine Lebensweise – und das noch immer gegen den Lauf der Natur.
Die Erde ist autonom, sie existiert seit Jahrtausenden und wird auch künftig nicht untergehen. Auch das Klima gehört zu dieser Erde. Es besteht und entwickelt sich – ob mit oder ohne Zutun des Menschen. Alles Leben auf der Erde muss sich mit diesen Gegebenheiten arrangieren, um überhaupt erst auf ihr existieren zu können – ob Pflanzen, Tiere oder auch der Mensch. Sie alle sind hier Gäste und gehalten, sich auf das einzustellen, was der Gastgeber bereit hält. Sie können es verbessern oder verschlechtern – für sich und ihre Existenz; der Erde ist das ziemlich gleichgültig. Können oder wollen sie sich auf die Gegebenheiten nicht einstellen, gehen sie unter, verschwinden sie irgendwann. Dafür entstehen neue Lebewesen, die mit dem Vorgefundenen besser klar kommen. All das geschieht unaufgeregt, im ewigen Kreislauf der Natur. Der Mensch wird in ihr nur bestehen, wenn er sich darauf einstellt, sich anpasst. Diese Anpassung kann allein das Thema in Kopenhagen sein; alles andere ist anmaßend und fern jeder Realität. Alle Versuche, der Erde einen menschlichen Rhythmus aufzuzwingen, waren bislang zum Scheitern verurteilt.
Angesichts solcher Tatsachen wirkt das provinzielle Gezerre, das die Staatslenker in Dänemark vorführen, geradezu lächerlich. Sie mögen sich zwar gegenseitig ausbooten und von Lager zu Lager vermeintliche Vorteile erringen; den Lauf der Natur können sie dadurch nicht ändern. Er wird sie alle betreffen, die einen, in den ärmeren Ländern, direkter und schneller, die anderen, die glauben, ihre Lebensweise gegen die Naturgesetze bewahren zu können, vermittelter, dann aber umso härter. Die Hoffnung der Wohlstandnationen, man könne tropische Welten in nördlichen Breiten installieren oder Skisprunganlagen in Wüstenregionen, der Anspruch von Menschen, die auch bei Frost unter Heizstrahlern auf dem Trottoir Kaffee trinken möchten oder bei brütender Hitze überall air condition erwarten – all das hat keine Zukunft. Und man kann sich nur wundern, dass kaum einer der in Kopenhagen Versammelten das begreift und wenigstens den Versuch macht, den gordischen Knoten zu durchschlagen, mit dem sich der Mensch in seinem Wahn, die Erde nach seinen Wünschen verändern zu können, gefesselt hat.
D’accord, nur eine Bitte: „Die Erde ist autonom, sie existiert seit Jahrtausenden …“ „Jahrmilliarden …“, okay? *g*
Schönes Wochenende
@ Frank Benedikt
okay!
Nein, die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur, und darum geht es. In unserer Hybris haben wir unsere eigenen Existenzgrundlagen zerstört und einige Leute scheinen das jetzt tatsächlich gemerkt zu haben, aber offensichtlich noch nicht viele.
Bleibt mal ganz ruhig, Rechnung kommt am Schluß, und soweit ich mich erinnern kann (selbts dies ist anmaßend) wird die direkt fällig und der Betrag auch eingezogen. Insofern mögen Sie alle zerren an Ihren Eitelkeiten. Wir haben die Wahl uns anzupassen oder angepasst zu werden, dazu zählt halt auch Streichung aus der Liste.