Auch Gott hat »Pro Reli« nicht geholfen

Nicht nur zahlreiche führende Vertreter verschiedener Religionen, die sich in den vergangenen Wochen mehr oder minder deutlich von der immer demagogischer auftretenden Berliner Initiative »Pro Reli« absetzten, haben damit eine so vernünftige wie zukunftsweisende Entscheidung getroffen. Auch die Mehrheit der Berliner erwies sich als immun gegen eine Kampagne, die mit christlicher Toleranz nicht das Geringste zu tun hatte und vermutlich gerade deshalb so grandios scheiterte. Selbst Gott, so man denn seine Existenz in Rechnung stellen mag, hat »Pro Reli« nicht geholfen; er wollte sich wohl mit so viel Bigotterie nicht gemein machen.

Wie schon der Volksentscheid zum Flughafen Tempelhof, so war mehr noch jener zur Einschränkung des gemeinsamen Ethik-Unterrichts in Berliner Schulen zugunsten eines Religion-Pflichtunterrichtes vor allem eine ideologische Schlacht. Freiheit oder Sozialismus – eine solche Entscheidung versuchten »Pro Reli« und die als ihr Geburtshelfer geltende CDU den Berlinern zu suggerieren und damit an alte selige Zeiten anzuknüpfen. Und dem ungeliebten rot-roten Senat sollte endlich eine Niederlage beigebracht werden, nachdem die CDU in der Hauptstadt nicht nur bei Wahlen, sondern mit Blick auf ihren inneren Zustand generell wenig Begeisterung auslöst. Die Amtskirche – ob evangelisch oder katholisch – hoffte zudem, durch den Religionsunterricht als Pflicht die mangelnde Attraktivität des eigenen Bildungsangebots kaschieren zu können. Sie ging dabei so weit, die Freiheit der Entscheidung, ob ein Schüler neben Ethik noch zum Religionsunterricht gehen will, als Unfreiheit zu diffamieren und stattdessen den Zwang, sich zwischen Ethik und Religion entscheiden zu müssen, zu eigentlicher Freiheit umzudeuten – ungeachtet des christlichen Gebots, nicht zu lügen.

Die Berliner haben all dieser Demagogie ein deutliche Abfuhr erteilt – auch einer CDU-Kanzlerin, die sich gern in hohen demoskopischen Zustimmungsraten sonnt, nun aber erfahren muss, dass sich ein solcher Bonus nur dann in Wählerstimmen umsetzen lässt, wenn dahinter eine vernünftige Politik steht. Aber auch einem SPD-Kanzlerkandidaten, der damit einmal mehr beweist, wie sehr der fade Schröder-Aufguss vom Denken und Fühlen der Bürger entfernt ist. Insofern könnte sich das Ergebnis des Berliner Volksentscheids als ein gelungener Auftakt für das so genannte Superwahljahr erweisen.

9 Replies to “Auch Gott hat »Pro Reli« nicht geholfen”

  1. @Markus
    Plumpe christliche Missionswerbung.

    Aber, 2000 Jahre christliche Versklavung reichen voll aus.

    Liebe Leser,
    Markus ist einer von den christlichen Missionaren des 21. Jahrhundert.
    Nix mehr mit auf die Strasse gehen.
    Die Rattenfänger agieren am Computer.

    Sozial Bookmarkdienste zahlen bis zu 35 cent pro Leserbrief.
    Und immer schön verlinken.

    Ethik und Christen, mir wird schlecht….

  2. @Markus
    Und schon ist ein christlicher Lockvogel im Blog der die Schäfchen noch schnell auf perverse Christenseiten locken will.

    Bei Social Bookmarkdienste bekommt man für solche Leserbriefe übrigens 35 cent, oder bist du Überzeugungstäter?

    Aber nun willst du uns verklickern das Christen und Ethik nach fast 2000 Jahren funktioniert?

    Christen und Ethik ist wie Ökostrom aus dem Atomkraftwerk.

  3. @ Religionsfrei

    Du machst mir vielleicht Spaß, beschäftigst dich ja mehr mit Religion als manche Gläubige das tun. Wie heißt denn dein Gott?

  4. @Markus
    Mein Gott heißt Gott.

    Und Entschuldigung das ich mich mit Religion beschäftige und nicht stumm deinem Link folge.

    Du hast dich noch nie mit Religion beschäftigt, sondern nur mit deiner Religion und machst nun auf Missionar.

    Missionare der Christen sind die Pest auch im 21. Jahrhundert.
    Christliche Missionare benutzen im 21. Jahrhundert den Computer und verteilen dann ihre bösen Links, du bist einer davon.

    Als Gegenmittel zu deinem bösen Link sende ich den guten Link:
    „Achmed Khammas – Das Buch der Synergie“
    http://www.buch-der-synergie.de/index.html

    Beschäftige dich lieber mit dieser Materie.

    Heidnische Grüsse

  5. @ Religionsfrei und Markus
    In der Sache könnte die angelaufene Diskussion ja ganz interessant werden, wenn da nicht die unnötigen Verbalinjurien wären. Also versachlicht Eure Debatte, damit andere mehr davon haben als nur die Kenntnisnahme einiger neuer Schimpfwörter.

  6. @oberblogsaenger
    Die katholische Kirche hat, nachdem die Römer aus Germanien vertrieben wurden die Hausmeier eingeführt.
    Einen Berufsstand der angeblich Frieden zwischen den freien Germanen und der Römisch Katholischen Kirche herstellen sollte.
    Schwups waren die Karolinger an der Macht, das freie Land an Fürsten verteilt und durch die Karolinger hat die Versklavung dann seinen Lauf genommen.

    Die heutigen „Hausmeier“ sind das Wort „Konsens“.
    Der menschliche Wille nach Frieden und Nettigkeit wird ausgenützt.
    Christen sind schlau.
    Nicht besonders klug, aber sehr schlau.
    Fuchs/Fox/666

    Des Friedenswillen lassen wir den perversen Link drin und schweigen still.

    Der aufgeklärte Revoluzzer und der gläubige Christ schweben doch gemeinsam in der Apokalypsewelt und hoffen nur auf das Ende durch einen grossen Knall.

    Auf einer Infokriegerseite wird Werbung mit Gold gemacht, als wenn dies im Sinne eines aufgeklärten Menschen auf einmal ethisch gerecht ist.
    Ich sage darum z.B. zu Infokrieg.tv, denn niemand beantwortet die Frage wo denn das T-Shirt gefertigt wurde, pfui, pfui, pfui.
    Den Typen ist es doch ethisch egal wo das T-Shirt hergestellt wird.

    Geld für die Befreiung durch das Sklaventum?
    Infokrieg.tv und auch schall und Rauch sind schlecht.
    Freeman hat doch nur Angst um sein teures Fliegerhobby, darum schon seit Jahren nur hoffnungslose Artikel.
    Er will die Massen zur Rettung seines teuren Hobbys, denn er hat keine Lösung und flüchtet sich.

    Achmad Khammas ist ein Infokrieger
    und als Blog auch sehr ihr und auch
    http://www.privatseiten.info/ dort sind nur positiv nach vorne gerichtete Artikel.

    Nun sind wir von der „Ethik der Religion“ zu „Ethik und Infokrieger“ gerutscht.

    Passt aber zum 1. Mai

    Ich habe sieben Jahre auf dem Rohbau gearbeitet,
    harte ehrliche Sprache.
    Buchempfehlung:
    D.B.C. Pierre – Jesus von Texas
    Hier die Kundenrezessionen:
    http://www.amazon.de/product-reviews/374662150X/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1

    🙂
    Schönen Feiertag noch

  7. Der „alten Eule“ kann man recht geben. Vielleicht kann sich dem auch der „religionsfreie Freund“ anschließen.

Comments are closed.